Übergeordnetes Kapitel: Einführungslehrgang: Mainboards

<>Mainboard-Format AT oder ATX

Der Übergang vom AT- zum ATX-Format bei Mainboard, Gehäuse und Netzteil ist vollzogen. Praktisch alle heutzutage verkauften PC-Systeme basieren auf dem ATX-Format.

Wer noch ein altes AT-System hat, hat es schwer beim Aufrüsten - fast alles muß meistens ausgetauscht werden, nur die Laufwerke (Diskette, Festplatte, CD-ROM) lassen sich eventuell noch verwenden.

Vergleich AT- und ATX-Format
AT-Format ATX-Format

Das klassische Baby-AT-Format hat die Abmessungen 22 x 33 cm, wobei die Länge "33cm" oft auf 28cm oder wie hier gezeigt sogar auf 22cm geschrumpft ist. Bei AT-Format sind einige Steckplätze oft nicht für Karten mit voller Länge nutzbar. Auf dem Bild ist z.B. der Prozessor-Sockel im Weg, falls sehr lange PCI-Karten verwendet werden sollen.

Das ATX-Format erlaubt prinzipiell lange Steckkarten in jedem Steckplatz. Das abgebildete Mainboard hat Micro-ATX-Format. Noch kleiner ist das sogenannte Flex-ATX-Format. Das herkömmliche ATX-Format hat mehr Steckplätze, die aber eingespart werden können, falls Funktionen für Grafik- und Sound-Ausgabe bereits auf dem Mainboard integriert sind.

Das AT-Netzteil hat zwei Stecker, die leicht verwechselt werden können. Man beachte die Regel: schwarz an schwarz. Moderne AT-Mainboards unterstützen sogar beide Netzteil-Typen: AT und ATX.

Das ATX-Netzteil hat nur einen verpolungssicheren Stecker. Neu beim ATX-Netzteil ist die 3,3V-Spannung und die Möglichkeit, das Netzteil über Software abzuschalten (Soft-Power-Off beim Beenden von Windows 95/98) oder über bestimmte Ereignisse einzuschalten (z.B. bei Faxempfang über Modem oder über Doppelklick mit der Maus).

Beim AT-Standard werden die Schnittstellen (seriell, parallel, eventuell auch: USB, PS/2, Infrarot) über Flachbandkabel zu den Anschlüssen geführt, die auf Slotblechen montiert sind, welche auf der Gehäuse-Rückwand eingeschraubt werden. Dies kann einen ganz schönen Kabelsalat verursachen. Nur der runde 5polige DIN-Anschluß für die Tastatur ist auf dem Mainboard fest montiert. Dahinter sieht man auf dem Bild den AT-Netzteil-Anschluß.

Der ATX-Standard sieht für die Gehäuse einen 158x44mm großen Ein-/Ausgabe-Bereich auf der Rückseite vor (I/O Backpanel), worin alle Schnittstellenanschlüsse für die On-Board-Komponenten sind, die nach außen geführt werden müssen. Der PC99-Standard sieht eine farbliche Kennung entsprechend dem Zweck des jeweiligen Anschlusses vor. Bei dem Kauf eines PC-Gehäuses muß darauf geachtet werden, daß eine I/O-Blende mitgeliefert wird, deren Lochung zu den Anschlüssen auf dem Mainboard paßt.

<>Netzteile für AMD Athlon und Intel Pentium 4

Für moderne Prozessoren wie AMD Athlon für Sockel A oder Intel Pentium 4 für Sockel 478 sind besonders leistungsstarke Netzteile erforderlich. Hierbei kommt es nicht ausschließlich auf die Nennleistung (in Watt) an, sondern auch darauf, wie sich diese Gesamtleistung auf die einzelnen Spannungen (3,3V, 5V und 12V) verteilt. Während bisher hauptsächlich die 5V-Leitung, und seit einiger Zeit auch die 3,3V-Leitung stark belastet wird ist seit Pentium 4 auch die 12V-Leitung wichtig geworden. AMD veröffentlicht auf seiner Website eine Liste mit empfohlenen Netzteilen für seine Athlon-Prozessoren. Oft ist ein zu schwaches Netzteil Ursache für sporadische Abstürze oder Start-Schwierigkeiten.

Pentium 4 Mainboard haben meistens 3 Anschlüsse für das Netzteil, die bei Shuttle-Mainboards auch zwingend angeschlossen werden müssen: der herkömmliche 20-polige ATX-Stecker, der 4-polige 12V-Anschluß und der 6-polige 3,3/5V-Anschluß. Dieser Netzteil-Typ läßt sich auch für ATX-Mainboard verwenden, die nur den 20-poligen Anschluß benötigen.

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© 2001 Shuttle Computer, letzte Änderung am 14.03.2002
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