Untergeordnete Kapitel:
Einführung
Vorteile von AGP
AGP in der Praxis (Installation)
Welcher Modus ist aktiv: AGP 2X oder 4X?
AGP Aperture Size
Bei Grafik-Problemen auf Boards mit VIA MVP3 Chipsatz
Zu den bekannten ISA-, EISA-, VL- und PCI-Steckplätzen für Erweiterungskarten gesellt sich nun ein weiterer Standard, der "Accelerated Graphics Port" (AGP). Dieser Steckplatz ist nur einmal auf dem Mainboard vorhanden und nimmt eine entsprechende AGP-Grafikkarte auf. AGP ist im Prinzip ein PCI-Bus mit 66 MHz. Neu ist die Zugriffsmöglichkeit des Grafikprozessors einer AGP-Karte auf den Hauptspeicher des Rechners. In einer optionalen "2X"-Betriebsart (z.B. bei ATI Rage Pro) ist diese Zugriffsart auch mit 133 MHz möglich. Neuere Chipsätze unterstützten sogar den AGP 4X-Modus. Der AGP-Slot ist verwechslungssicher.
Hauptzweck von AGP ist die Beschleunigung aufwendiger, bewegter 3D-Grafik
Sobald die zur 3D-Berechnung notwendigen Texturen nicht mehr in den Grafikkarten-Speicher passen und auf den Hauptspeicher (möglichst SDRAM) ausgelagert werden müssen, ist gegenüber einer PCI-Grafikkarte mit deutlicher Leistungssteigerung zu rechnen. Außerdem könnten AGP-Grafikkarten mit weniger Grafikspeicher auskommen.
ermöglicht neuartige Anwendungen, die bisher nur auf teuren Workstations möglich waren
Fragen und Antworten zu AGP (Englisch) unter http://www.agpforum.org/faq.htm
Damit AGP unter Windows 95 überhaupt läuft, braucht man folgendes:
Treiber der AGP-Grafikkarte
Unter Windows 98, 98SE, ME, 2000 müssen folgende Treiber installiert werden:
Windows NT 4.0 unterstützt kein AGP. Eine AGP-Karte wird wie eine herkömmliche PCI-Karte behandelt. Bevor man den Grafikkarten-Treiber installiert, sollte mindestens Service-Pack 5 installiert worden sein.
Laut Intel müssen Applikationen nichts von AGP wissen, um AGP-Speicher zu nutzen; sie sehen einfach einen entsprechend vergrößerten Bildspeicher. Um die Details kümmern sich der Grafikkartentreiber und das Betriebssystem.
Nach der Installation einer AGP-Grafikkarte wird unter Windows 95 OSR2 im Gerätemanager ein Speicherkonflikt angezeigt. Diese Meldung beruht auf einen Nebeneffekt des virtuellen VGARTD.VXD Treibers, der den Transfer zwischen dem lokalen VGA-Speicher und dem Hauptspeicher über den AGP-Bus händelt. Dieser Bug ist in Windows 98 (und folgende) behoben.
Ob AGP-Funktionen vorhanden sind, verrät "DirectX Show" aus dem DirectX-SDK. Dort gibt es unter "Primary Display-Adapter/Mem" einen Eintrag für "Non-local Vid-Mem". Sofern dort ein Wert ungleich null steht, ist alles in Ordnung. Auch die Angaben, die das Eigenschaften-Tool von DirectX 5.0 unter Direct-Draw macht, lassen Rückschlüsse zu. Ein Wert, der 8 oder 16 MByte oberhalb des lokalen Speichers der Grafikkarte liegt, weist auf AGP-Memory hin. Das Tool ist Bestandteil jeder DirectX-5.0-Installation und befindet sich in der Systemsteuerung.
Die DirectX-Eigenschaften zeigen bei DirectDraw unten rechts die Größe des Bildspeichers inklusive des nichtlokalen AGP-Memory.
Der Treiber VGART.VXD patcht die Speicherverwaltung von Windows 95 OSR2.1 beim erstmaligen Aufruf, damit das Betreibssystem mit nichtlokalem Videospeicher umgehen kann. Er steuert außerdem die Adreßrelozierungstabelle z.B. im 440LX-Chipsatz, die dafür sorgt, daß der Grafikchip sein nichtlokales Memory als zusammenhängenden Speicherbereich sieht.
AGP-Grafikkarten arbeiten unter Windows NT 4.0 mit Microsoft Service Pack 3 für NT 4.0 wie PCI-Karten, es kann also nicht der Hauptspeicher für Texturen verwendet werden. Open-GL-Anwendungen können erst unter Windows 98 bzw. Windows 2000 auf AGP-Speicher zugreifen.
Wer überprüfen will in welchem Modus seine Grafikkarte arbeitet, kann zum Beispiel die Diagnose-Funktion von PowerStrip zur Rate ziehen. Man hört zuweilen von Treiber-bedingten Instabilitäten insbesondere bei hochen CPU-Taktfrequenzen, so daß ein Herunterschalten des AGP-Modus von 4 auf 2 zu empfehlen ist, damit ein stabiler Betrieb möglich wird. Bei aktuellen Spiele-Programmen heutzutage noch keinen Einfluß auf die Performance, weil der Grafikkarten-Speicher groß genug für die verwendeten Texturen ist und die Leistungsfähigkeit des AGP-Ports noch nicht voll ausgeschöpft wird.
Im BIOS-Setup des Mainboards befindet sich unter Chipset Features meistens die Einstellung-Möglichkeit für die AGP Aperture Size. Hier sollte man den voreingestellten Wert nur verändern, falls es von dem Grafikkarten- oder Software-Hersteller empfohlen wird. Elsa empfielt z.B., diesen Eintrag auf die gleiche Größe wie der im Mainboard befindliche Arbeitsspeicher einzustellen, oder auf den nächst größeren Eintrag. Dieser Wert bestimmt den verfügbaren Platz für Daten der Grafikkarte im Hauptspeicher. Eine Vergrößerung zeigt bei heute üblichen Spielen allerdings keinen Einfluß auf die Performance. Auch bei karger Speicherausstattung nutzt eine größere bzw. kleinere AGP Aperture Size nichts. Einzige Auswirkung: Wenn der AGP-Platz zu klein ist, verweigern manche Spiele, zum Beispiel Unreal Tournament, den Dienst.
Problem: Bei den Mainboards HOT-591P und HOT-597 kann es im Zusammenhang mit modernen AGP-Grafikkarten zu verschiedensten Fehlern bei der Grafik-Ausgabe kommen.
Lösung: Im Bios unter "Chipset Features Setup" die Option "Cache Rd+CPU Pipeline" auf "Disabled" stellen.