Speichermodule werden hauptsächlich nach 3 Kriterien unterteilt: Bauform (SIMM oder DIMM), Speicherart (EDO oder SDRAM) und Geschwindigkeit.
SIMM-Module haben 72 Anschlüsse und eine Kerbe in der Mitte der Anschlußleiste. Diesen Typ findet man hauptsächlich bei AT-Mainboards für 486er und Sockel-7-Prozessoren. Als Speichertyp wird Fast-Page- oder EDO-Speicher verwendet. EDO ist beim Lesen von Daten etwas schneller als Fast-Page. Allerdings gibt es einige ältere Chipsätze, die mit EDO nicht umgehen können. Als Zugriffszeit wird üblicherweise 60 oder 70ns angegeben. Bei Sockel-7-Mainboards müssen SIMM-Module paarweise bestückt werden.
Die inszwischen veralteten 30-Pin-Module (ohne Kerbe) wurden für Mainboard bis zum 486er-Standard verwendet. 4 Module werden pro Speicherbank benötigt. In der Übergangsphase zwischen 30- und 72-Pin-Modulen gab es Mainboards mit Steckplätzen für beide Sorten.
DIMM-Module haben 168 Anschlüsse und zwei Kerben in der Anschlußleiste. Als Speichertyp wird SDRAM-Speicher verwendet (selten gab es auch DIMM-Module mit EDO-Speicher). Bei SDRAM werden die Ein- und Ausgangssignale mit dem Systemtakt synchronisiert, wobei der Systemtakt wesentlich höher als 66 MHz sein darf (Klassifizierung: PC-66, PC-100, PC-133).
Einige Sockel-7-Mainboards boten beide Steckplätze: SIMM und DIMM. Dies bot damals größere Flexibilität beim Aufrüsten älterer Systeme.
DDR-Speicher funktioniert ähnlich wie herkömmlicher SDRAM-Speicher, jedoch können pro Taktsignal zwei Datenwörter übertragen werden, weswegen dieses Verfahren auch mit Double-Data-Rate (DDR) bezeichnet wird. DDR-Speicher haben auch DIMM-Format, jedoch mit 184 Anschlüssen und daran erkennbar, daß nur noch eine einzige Kerbe vorhanden ist. Es gibt auch Mainboards, die beide DIMM-Sockel bieten - mit 168 und 184 Anschlüssen, jedoch darf nur eine Sorte gleichzeitig verwendet werden. Bevor dieser Speichertyp für Mainboards aktuell wurde, ist bereits auf Grafikkarten verwendet worden. Intel hat sich lange Zeit gegen diesen Speichertyp gesperrt und entwickelt erst relativ spät Chipsätze für diesen Speichertyp.
RIMM-Module sind Speichermodule mit 184 Anschlüssen, die relativ erfolglos bei Mainboards mit Intels Camino-Chipsatz (i820) für Sockel 370 und dann auf dem Pentium-4-Chipsatz 850 zum Einsatz gekommen sind. Diese Module haben ein relativ schlechtes Preis/Leistungs-Verhältnis und fanden keine große Verbreitung.
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